Akkordeonorchester Carl Zeiss JENA e.V

Ein Programm mit Pfiff

Konzertante Premiere des Thüringer Akkordeonorchesters

Von Hans Lehmann

Jena. (tlz) Viele Musikfreunde zog es am Sonntag Nachmittag zur konzertanten Premiere des Thüringer Akkordeonorchesters. In diesem Projekt sind das Altenburger Akkordeonorchester 1952 e.V., das Erfurter Akkordeonorchester Robert Flach e.V. und unser Akkordeonorchester Carl Zeiss Jena unter ihren jeweiligen Leitern vereint. Der Gesamteindruck des großen Ensembles fasziniert. In einer Zeit, wo synthetische Klänge aus dem Synthesizer allgegenwärtig präsent sind, wo harte Rhythmen im U-Musikgenre dominieren, da ist es die Luft, die die Zungen der Balginstrumente zum Klingen bringt und natürlich die Individualität der Spieler, die zu lebendigem Geschehen beitragen, von der innewohnenden Dynamik gar nicht erst zu reden. Was einst Orchestrions oder die prachtvollen holländischen Drehorgeln an Flair zaubern, hier hat es sich auf höchst künstlerische Weise weiter entwickelt, dank auch des Instrumentenbaus.

So erlebte man unter der alternierenden Leitung von Manfred Gärtner, Harald Benkert und Conrad Haase alte Tanzsätze, Titel aus Oper und Musical, Volksmusik von Jazz über Klezmer bis Jazz sowie Western, Beatles-Titel, ein Gershwin-Medley und schließlich Rock'n Roll feierten neben anderen fröhliche Urständ, dass am Ende zugegeben werden musste. Dieses vom Thüringer Ministerium, für Wissenschaft, Forschung und Kunst geförderte Projekt überzeugt, und man könnte sich vorstellen, mit solchem Programm über Thüringen hinaus für ein recht selten gewordenes Genre zu werben, so wie es eines der letzten großen Bandoneon-Orchester aus Essen vor zwei Jahren zum Tanz- und Folk-Fest in Rudolstadt praktizierte. Geht man von den gehörten Titelseite aus und den dazugehörigen Dirigenten, so hat jedes Ensemble sein eigenes Profil, wobei unser Jenaer Conrad Haase sich zudem als Komponist mit Pfiff und Humor ausweist.

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