Akkordeonorchester Carl Zeiss JENA e.V

Gefeierter Dirigent Conrad Haase

Jubiläumskonzert des Akkordeonorchesters Carl Zeiss e.V.

Sonntagnachmittag - ausverkaufter Volkshaussaal für das Jubiläumskonzert anläßlich des 50. Geburtstages des Akkordeonorchesters Carl Zeiss Jena e.V.

Allein der ungebrochen hohe Zuspruch, den dieses Laienensemble bei seinen Anhängern genießt, lässt keine Zweifel an seiner Beliebtheit aufkommen. Das Geheimnis seiner gleichbleibend überzeugenden Leistungen scheint diesen Klangkörper nahezu unantastbar zu machen. Selbst wenn bei einem so feierlichen Anlaß mit zahlreichen Lobreden und Auszeichnungen der musikalisch klingende Teil anfangs etwas ins Hintertreffen geriet und die Zeit dabei davon zu laufen drohte, gab es außer dem Rezensenten kaum jemanden, den das störte, denn da vorn stand ein Conrad Haase als ausgewiesener Profi, der immer genau das Richtige zu tun wußte, um bei seinem Orchester keine Langeweile aufkommen zu lassen. Die zahlreichen Konzerte, die der Rezensent miterlebte, geben darüber Auskunft, und zum Anlaß eines solchen Jubiläums muss der staunende Kritiker das loswerden können, denn auch weil Conni "Haase" heißt (der dann zu sagen pflegt, dass er nichts weiß): es wird überall nur mit Wasser gewaschen.

Los ging es diesmal mit alter Musik aus der Feder von Tomaso Albinoni. Im Arrangement von Conrad Haase erklang das dreisätzige Concerto in B-Dur, zu dem Joachim Hesse die Solotrompete blies. Bei den Ecksätzen waren die Akkordeons etwas zu dick, so dass die Solotrompete Mühe hatte, sich klanglich durchzusetzen. Mit Conrad Haases "Die Olsenbande da capo" gab es sechs Variationen zu der weltbekannten Melodie als unterschiedliche effektvolle Stimmungsbilder. Mit einem Zitat aus Bachs d-Moll-Toccata zeigte Haase, dass er auch Fugen a la Bach schreiben kann - mit einem Trugschluß kurz vor dem Ende. Nichts lässt er aus, und das war nicht nur gekonnt komponiert, es war auch klanglich gut in den Stimmen verteilt. Nach den Ehrungen ging es im zweiten 'feil mit Highlights a la "Chattanooga Choo Choo" rhythmisch mit zusätzlicher Trompete Klarinette und Saxophon so richtig zur Sache. Auch Conrad Haase geriet dabei in Ekstase. Er zog aber nur seine Jacke aus, um ungehindert die Swings, Slows und Foxes und weitere Zugaben locker abzuarbeiten. Das Publikum war zum Schluss vor Begeisterung kaum zu halten.

01.11.2005

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