Akkordeonorchester Carl Zeiss JENA e.V

Conrad Haase mit profimäßigem Zuschnitt

Konzert des Landes-Akkordeon-Orchesters

Von Karl Müller Schmied

Jena (OTZ) Am Sonntag Nachmittag war der große Volkshaussaal fast voll besetzt, als die etwa sechzig Musikanten des Landesakkordeonorchesters Thüringen auf der großen Bühne ihre Plätze einnahmen, um in einem zweistündigen Konzert das hörenswerte Ergebnis einer gemeinsamen Probenarbeit vorzustellen.

Im Landesorchester sind drei selbstständige Akkordeonorchester Thüringens vereinigt. Das sind das Altenburger Akkordeonorchester 1952 e.V. unter Leitung von Christoph-Johannes Eichhorn, das Erfurter Akkordeonorchester Robert Flache e.V., Leittung Harald Benkert, und das Akkordeonorchester Carl Zeiss Jena e.V., Leitung Conrad Haase. Noch bevor Conrad Haase den Taktstock hob, kam von der Bühne herunter eine Alarmmeldung mit dem Ruf nach dem Elektriker, was den ersten Heiterkeitsausbruch zur Folge hatte. Nachdem der Schaden behoben war, also Strom auf der Steckdose war, gab es ein Concerto grosso im Stile von Antonio Vivaldi, geschrieben von Günter Ketzscher. Hier klang die beliebte Barockform des Concerto grossos in der durchsichtig komponierten Klangart für großes Akkordeonorchester mit der abwechslungs

reichen Folge von Tutti und Soli in fein dynamisch abgestufter Lautstarke. Im 2. Satz gab es in diesem Sinne eine achttaktige Passacaglia. Von Conrad Haase stilistisch gut empfunden und so dirigentisch weitergegeben, merkte man hier ohne Umschweife, dass bei diesem Dirigat die Musiker in guten Händen waren. Vor allem gelang dem großen Orchester die mehrfach abgestufte Terrassendynamik. Nach dem Medley mit Gershwin-Melodien erklangen 2 rassige Tangos. Der erste im Arrangement von Conrad Haase, der zweite aus der Feder des südamerikanischen Königs des Tangos: Astor Piazzolla. Im 2. Teil gab es gern gehörte Titel aus "West Side Story" von Leonard Bernstein sowie den Second Waltz von Dmitri Schostakowitsch und den "Säbeltanz" aus Chatschaturjans Ballett "Gajaneh".

Da diesmal das Zeitlimit nicht überzogen war und deswegen der Verantwortliche für das Programm nicht nur beim Rezensenten gepunktet hat, ging es indie Zugaben-Runde. Da hätte Conny Haase getrost mit dem "Radetzki-Marsch" als ersten Titel an diesem Nachmittag bei den Zugaben noch etwas warten können, denn mit einer Zugabe wären die sauber spielenden Akkos nicht von der Bühne gekommen.

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