Akkordeonorchester Carl Zeiss JENA e.V

Gemeindefest

Nun müsste nur noch 2010 die Orgel wieder erklingen Kirchgemeinde Herschdorf freute sich mit Gästen über saniertes Gotteshaus
Pfarrer Frank Fischer
Pfarrer Frank Fischer war beim Sonntagskonzert selbst Mitwirkender im Akkordeonorchester Carl Zeiss.
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Von Evelyn Franke

Herschdorf - Sonntagnachmittag strahlten die Augen von Pfarrer Frank Fischer ein wenig mehr als sonst. Er freute sich gemeinsam mit der Kirchgemeinde nicht nur als Gastgeber auf das bevorstehende Konzert in der Herschdorfer Kirche, sondern wirkte sogar im Akkordeonorchester Carl Zeiss Jena mit.

Seit seiner Jugend ist Frank Fischer leidenschaftlicher Akkordeonspieler. Etliche Jahre spielte er schon in dem traditionsreichen Klangkörper mit, als es ihn 1993 beruflich aus der Zeiss-Stadt verschlug. Sein musikalisches Hobby hat er dennoch nie aufgegeben. Seit gut sechs Jahren "gönnt" sich der Seelsorger und Familienvater sogar wieder die Teilnahme an den Orchesterproben in Jena. "75 Kilometer von Oberhain hin nach Jena und wieder zurück sind schon nicht ohne", sagt er abwägend. Doch schätzt er die Musik als Ausgleich ganz besonders. Zudem versuchte er auf dem Langen Berg vor zwei Jahren selbst eine kleine Akkordeongruppe auf die Beine zu stellen.

Das Leuchten in Fischers Augen hatte auch Katharina Kalbe eingangs des Konzertes angesprochen. Mit einer herzlichen Umarmung und einem Blumenstrauß dankte sie auch im Namen des Gemeindekirchenrates Pfarrer Frank Fischer für sein Engagement für das Herschdorfer Gotteshaus "Zum Lamme Gottes" im letzten Jahrzehnt. Nicht zuletzt aber auch seiner Familie, die wegen seiner vielfältigen Aufgaben als Seelsorger und auch als "Bauherr", in den Orten seiner Pfarramtsstelle öfters auf den Vater verzichten muss.

Gäste und Künstler beim Gemeindefest
Nach dem Konzert saßen Gäste und Künstler beim Gemeindefest im Pfarrgarten noch bei Kaffee, Kuchen und Musik zusammen.
Fotos: b-fritz.de
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An die Ankunft auf dem Langen Berg vor zehn Jahren und den Blick in die Herschdorfer Kirche kann sich Pfarrer Fischer noch sehr gut erinnern. "Wie soll ich das bloß schaffen?", habe er beim Blick in die Kirche, auf Mauern teilweise ohne Putz und die kahlen Balken gedacht...

Im Jahr 2000 gab es die ersten Vorarbeiten und seither geht es mit kleinen Schritten stetig voran, sagt er nicht ohne eine Portion Stolz. Das wäre alles nicht zu schaffen gewesen, stünden mir nicht so viele tolle Leute zur Seite, spart er nicht mit Lob für seine Mitstreiter aus der Gemeinde. "Wenn ich allein an die Decke des Kirchschiffs denke, an der Werner Günsche fast alleine vier Jahre gewerkelt hat", ist er voller Anerkennung.

Ein hartes Stück Arbeit ist geschafft. Die Kirche beim heutigen Blick kaum wiederzuerkennen. Weiße Farbe lässt ihr Inneres mit den drei Emporen wieder strahlen. Die alten Ornamente zieren wieder die Decke. Fehlt eigentlich nur noch die passende, feierliche Musik von der Orgel.

Genau die Königin der Instrumente, wie sie allzu gern genannt wird, scheint nun das Sorgenkind zu sein. "Das wird noch mal ein ganzes Stück Arbeit", erzählt Frank Fischer. Als die Kirche 1991 brannte, war dies das Aus für das Instrument. Löschwasser und herabfallende Deckenteile hatten vor allem an den Pfeifen Schaden angerichtet und der Orgel damit die Stimme genommen. Um auf Nummer sicher zu gehen, wurde das Instrument zwar ausgelagert, wartet seither aber darauf, wieder repariert und eingebaut zu werden.

Laut Frank Fischer habe ein Gutachten ergeben, dass an die 250 000 Euro notwendig wären, um das Instrument wieder komplett zu sanieren. Dass dies aus der Tasche der Kirchgemeinde unmöglich ist, sei klar. Doch wäre es schön, die Orgel zumindest wieder so in Gang zu bringen, dass 2010 Orgelklänge den Gottesdienst begleiten würden, so der Wunsch des Gemeindekirchenrates.

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