Akkordeonorchester Carl Zeiss JENA e.V

Klangwelten im Advent

Akkordeonorchester in der Stadtkirche

Von Hans Lehmann

Jena Alle Jahre wieder ein Publikumsmagnet, wenn das Akkordeonorchester Carl Zeiss Jena im Verein mit den Alteburger (Einstudierung Matias Fierro) und Mitgliedern des Erfurter Akkordeonorchesters Robert Flache zum Weihnachtskonzert einlädt. Diesmal in der rekonstruierten Stadtkirche St. Michael in bewährter Partnerschaft zum Singekreis Ziegenhainer Tal.
Dabei erweist sich Conrad Haase nicht nur als engagierter Dirigent, sondern als kundiger Arrangeur für diese spezielle Besetzung. Es begann mit den festlichen Klängen einer Suite von Jeremiah Clarke, der 1700 als Gentlemen der Königlichen Kapelle in London ernannt wurde. Seine Suiten gehören bis in die Gegenwart zum festlichen Alltag in der Blasmusikszene. Manfred Röse gestaltete den Trompetenpart wie auch in weiteren Suiten von Pietro Baldassare und Pavel Josef Vejvanowsky, Feldtrompeter am Hofe des Ölmützer Bischofs.
In Tschechien zählt die Böhmische Hirtenmesse aus der Feder des Schuldirektors und Kirchenmusikdirigenten Jakub Jan Ryba (1765-1815) zum alljährlichen Ritus in der Weihnachtszeit.
Eine kleine Auswahl in deutscher Fassung ließ die volkstümliche Lesart der lateinischen Messe ahnen, wo man den Text auch gern vor sich gehabt hätte in der für solche Besetzungen schwierigen Akustik von St. Michael. Die Hörer reagierten mit lebhaftem Beifall für eine ausgewogene Interpretation von Chor und Orchester dank Conrad Haases präziser Leitung. Dem gegenüber sind dann solche Titel wie "Herbei, o ihr Gläubigen", "In dulci jubilo", und "Stille Nacht" - um nur einige zu nennen - Ohrwürmer auch in dieser Besetzung, wobei das Akkordeonorchester in den hohen Stimmen klanglich an Register großer Kirchenorgeln erinnert.
Zudem sind in den Arrangements von Conrad Haase zusätzliche Akzente rhythmischer Natur a la Glockentöne und ähnliches möglich. Kanon und Gigue von Johann Pachelbel gehört ebenso zum barocken Weihnachtsmusikrepertoire, ursprünglich für Streicher komponiert, wie das gemeinsam gesungene "O du fröhliche" als Zugabe zum Schluss für die freudig applaudierenden Hörer neben anderem.

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